Warum nutzungsfreundliche Websites auch gut für’s Klima sind
Welcher Zusammenhang besteht zwischen Nutzungsfreundlichkeit und Nachhaltigkeit? Gibt es Korrelationen? Im Vergleich zu “normalem” Design benötigen nutzungsfreundliche Webseiten weniger Strom, was dazu führt, dass sich die Server weniger aufheizen und deswegen müssen sie weniger gekühlt werden. Je länger eine Webseite betrachtet wird und je mehr Bits benötigt werden, desto mehr Strom wird am Ende verbraucht. Logischerweise werden effizientere Webseiten kürzer betrachtet, was an der guten Nutzungserfahrung liegt: Die benötigten Infos werden einfach schneller aufgefunden und Nutzende profitieren von einem logischen Aufbau.
Ein gut funktionierendes Nutzungserlebnis trägt also dazu bei, Webseiten nachhaltiger zu machen. Frustration und unnötige Klicks der Nutzenden werden minimiert, weil die Seite logisch aufgebaut und leicht verständlich ist. Im Idealfall werden nur die Seiten geladen, die der:die Nutzende tatsächlich besuchen möchte. Wenn ungewollte Klicks reduziert werden, werden weniger Datenanfragen gesendet und somit wird weniger Energie verbraucht.
Minimalismus is the key
Der Pionier für nachhaltiges Webdesign, Tom Greenwood, unterstreicht ebenfalls die gegenseitige Abhängigkeit von Nachhaltigkeit und Benutzungsfreundlichkeit. Durch die Vereinfachung des Benutzungserlebnisses schaffen Webdesigner:innen automatisch leichtere und nachhaltigere Websites. Dazu führt er das folgende Beispiel an: Selbst wenn im Laufe eines Projekts die Nachhaltigkeit völlig vernachlässigt wird, ineffizienter Code und umweltschädliche Hosting-Dienste verwendet werden, kann eine gute Usability die Folgen dieser Entscheidungen am Ende doch abmildern.
Um Usability UND Nachhaltigkeit umzusetzen, empfiehlt Greenwood, Webseiten minimalistisch zu gestalten. Das hat nicht nur den Vorteil, dass sie von den Nutzenden einfacher verstanden werden können – sie verbrauchen auch weniger Strom und wirken obendrein noch modern.
Usability und Sustainability umsetzen
Usability und Nachhaltigkeit müssen also als Ganzes betrachtet werden. In diesem Zusammenhang sind folgende Punkte zu berücksichtigen:
- Verringerung unnötiger Seitenladevorgänge,
- Beseitigung langer oder umständlicher Wege,
- Verwendung von schlanken Inhalten und
- eine akzeptable Absprungrate.
Die Nutzenden sollten von intuitiven, schnell ladenden, schlanken und effektiven Webseiten profitieren. Auch der Ansatz „Mobile First“ kann helfen, Seiten nachhaltiger zu machen. Seitdem der Faktor „Mobile First“ 2016 bei Google als wichtiger Rankingfaktor eingeführt wurde, ist es besonders wichtig, Webseiten auch für Mobilgeräte zu optimieren. Auf den Mobilgeräten müssen in Folge dessen beispielsweise keine übergroßen Bilder und Videos von der Desktop-Version der Webseite mehr geladen werden.